Wie Linda schon erzählt hat, waren wir in Liuku und haben dort unser freies Wochenende verbracht. Die Kinder hatten ebenfalls frei, und durften nach Hause fahren. Am Samstagmorgen haben sie es erfahren, und entsprechend haben sie sich auch gefreut. Bis zum Samstagmittag war noch Unterricht, und dann ging es auf den Heimweg. Viele gehen zu Fuß, zum Teil bis zu fünf Stunden. Viele Familien wohnen oben in den Bergen und bewirtschaften dort Reis- oder Maisfelder. Andere Kinder haben den Bus genommen, um nach Hause zu gelangen. Und wieder andere sind in der Schule geblieben, weil der Weg zu weit wäre. Diese Kinder sehen ihre Eltern dann erst im Februar wieder, denn dann sind vier Wochen lang Ferien – und dann lohnt es sich natürlich auch für diese Kinder, nach Hause zu fahren. Am Sonntagnachmittag mussten die Kinder wieder in der Schule sein. Viel Zeit war also nicht zu Hause, aber zumindest haben die Kinder ihre Eltern wieder gesehen – und umgekehrt natürlich auch. Und die Kinder konnten sich neues Geld geben lassen, damit sie sich hier ihr Essen und sonstige Dinge kaufen können. Auf unsere Frage, was sie zu Hause gemacht haben, kam als Antwort fast immer Hausarbeit, Kleidung waschen, Essen kochen, Hausaufgaben für die Schule machen, Lernen… aber auch Basketball spielen oder fernsehen wurde genannt. Dennoch ist das eine Kindheit, die sich schon unterscheidet von der Kindheit, die deutsche Kinder heutzutage haben. Zu einem Mädchen haben wir gesagt, dass sie dann ja sehr beschäftig war am Wochenende…sie meinte: „Nein: Mittags habe ich gekocht, dann habe ich die Wäsche gewaschen, am Nachmittag hab ich eine Stunde fernsehen gesehen, dann hab ich das Abendessen gekocht, und am Abend habe ich Mathe und Englisch gelernt.“ Wir waren beeindruckt, und zwar nicht nur von ihrem guten Englisch. Wir finden schon, dass sie ziemlich beschäftigt war an ihrem "freien" Wochenende…
Impressionen aus dem kulinarischen China
vor 13 Jahren
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