Nun sind wir also nach unserem Winterurlaub endlich wieder an unserer Schule. Wie ihr an der Diaschau rechts erkennen könnt: nachdem der Urlaub mit unseren Eltern in Yunnan leider zu Ende war, waren wir noch in Guangzhou und in Hongkong - bevor wir letzte Woche all dem Luxus Goodbye sagen mussten und nun wieder einfach aber glücklich an unserer Schule leben.

Tja...was soll man zu Hongkong sagen? Eine interessante Stadt. Es ist definitiv nicht China. Jeder spricht Englisch, was für uns noch etwas ungewohnt war, da in unserem Dorf ja wirklich niemand Englisch spricht (und nicht einmal alle Englischlehrer wirklich gut sprechen und verstehen können). Und auch gibt es noch immer Linksverkehr und den Hong Kong-Dollar - der britische Einfluß ist immer noch stark zu spüren, auch nach 12 Jahren unter chinesischer Regierung. Es ist eben eine "Sonderverwaltungszone".
Es gibt schöne Wolkenkratzer. Aber schlechtes Essen. Dafür McDonalds an jeder Ecke. Was irgendwie nicht unbedingt ein Gegensatz ist, aber McDonalds ist zumindest billiger.
Denn in Hongkong ist alles ungewohnt teuer für uns gewesen. Insofern waren wir froh, zumindest ein sehr billiges "Hotel" gefunden zu haben. Hotel ist zuviel gesagt, es ist eher ein Gästehaus,sehr simpel und wirklich nicht schön - aber zumindest recht sauber und eben: billig. Kurz darauf haben wir gelesen, dass das Gästehaus-Hochhaus nebenan, die Chungking-Mansions, vor einigen Jahren zu zweifelhafter Berühmtheit gekommen sind, weil dort jemand abgestochen wurde und bei einem Brand einige Menschen umkamen...und wir haben auch eine Polizei-Razzia in den Chungking-Mansions beobachten können...also es war zumindest eine sehr spannende Gegend, aber für unsere Ansprüche vollkommen in Ordnung.

Ansonsten hat Hongkong mich persönlich etwas an Hamburg erinnert, wegen des Wassers und der Fähren, mit denen man zur Hongkong-Island übersetzen kann. Sogar der Geruch an den Fähranlegern ist derselbe, den ich aus Hamburg kenne.
Nachdem wir also vier Tage damit verbracht haben, kreuz und quer durch Hongkong zu laufen, bei McDonald's zu essen, bei 7 Eleven einzukaufen, mit der Fähre zu fahren, unsere Visa für die Wiedereinreise nach China zu beantragen, beim Esprit-Outlet Klamotten zu shoppen und jeden Tag viel zu spät ins Bett zu gehen, sind wir wieder nach Guangzhou zurückgekehrt, in die Wohnung unseres polnischen Freundes.
Linda, Carl und Jannik sind am darauffolgenden Tag wieder nach Kunming geflogen, während Eva, Maike, Marie und ich noch drei Tage länger in Guangzhou geblieben sind. Mike hatte leider wenig Zeit für uns, da er arbeiten mußte - aber ein Freund wohnt zur Zeit ebenfalls bei Mike in der Wohnung, da er im Herbst aus Malaysia zurückgekehrt ist und demnächst in Shenzhen (eine große Stadt direkt an der Grenze zu Hongkong) zu arbeiten beginnt...und nun sozusagen zwischen diesen beiden Stationen die Zeit in Guangzhou auf Mikes Sofa verbringt. Minami ist Japaner, der aber auch seit bereits 13 Jahren in China lebt. Und da er zur Zeit nichts anderes zu tun hat, als seinen nächsten Urlaub zu planen und darüber zu klagen, dass er schon 32 ist, hat er seine Zeit mit uns verbracht: wir haben lange geschlafen und sind erst nachmittags frühstücken gegangen (am liebsten bei dem chinesischen Moslem-Restaurant schräg gegenüber), haben bei Starbuck’s Kaffee getrunken, sind shoppen gegangen (was Minami sehr geduldig ertragen hat) und haben ansonsten einfach mal nicht so viel gemacht. Irgendwie auch schön.
Dann sind wir nach Kunming zurückgeflogen, haben dort noch Lydia getroffen, eine chinesische Freundin, die wir aus Liuku kennen, und sind dann per Nachtbus Heim gefahren... Sonntag sind auch die Schüler wieder an die Schule zurückgekehrt, und seit gestern ist wieder Unterricht.

Es ist wärmer geworden in Laowo (Gott sei Dank!), es wird Frühling. Es gibt wieder Schmetterlinge und auch schon die ersten Mücken. Und wir haben Angst vor dem Sommer, denn es ist jetzt schon so warm wie ein normaler Sommertag in Deutschland. Was wird im Juni sein??? Am Samstag habe ich mir schon beinah einen Sonnenbrand geholt, als wir mit zwei Schülern einen Ausflug gemacht haben.
Wir sind zu einem Wasserfall in der Nähe gegangen (man geht etwa zwei Stunden zu Fuß den Berg hoch), was wirklich Spaß gemacht hat,

besonders als Linda und ich angefangen haben, auf den Steinen im Wasserfall herumzuklettern, und natürlich auch nicht ganz trocken aus dieser Aktion herausgekommen sind. Außerdem habe ich mir dabei noch das Knie angestoßen...wir haben diesbezüglich zurzeit sowieso Pech. Denn Sonntag sind wir erneut mit zwei Schülern unterwegs gewesen, und sind auf einen Hügel/Berg geklettert, kreuz und quer über die Felder. Auf dem Weg herunter hat der Schüler einenWettlauf
vorgeschlagen, als dessen Konsequenz ich mir den Fuß geprellt oder verstaucht habe, weil ich nämlich nicht mehr bremsen konnte und einen kleinen Abhang herunter springen musste. Und gestern hat Linda beim Basketball spielen den Ball so unglücklich auf ihre Hand bekommen, dass nun drei Finger dick und blau sind und vermutlich verstaucht.


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