Das 40-jährige Jubiläum ist nun vorbei. Wir haben getanzt, gesungen und Spass gehabt. Also das volle Programm.
Kurz zum Tagesablauf:
Morgens mussten wir uns alle schick machen. Einige der Lehrer sind sogar extra zum Visagisten ins Dorf gegangen.
Schon ab 8 Uhr standen manche Lehrer am Einganstor bereit und haben die Gäste mit Tee empfangen. Selbstverständlich trugen alle die traditionellen Baikleider. In der Zwischenzeit wurden alle Schüler für die Tänze geschminkt. Ein etwas anderes Schönheitsideal, als ich das kenne, aber es ist ja alles immer subjektiv. Die Farbe des Make-ups war weiss, der Lippenstift knallrosa und die Augenbrauen wurden mit einem dicken braunen oder schwarzen Stift nachgezogen. In dem Schminkraum war es auf jeden Fall sehr lustig, da sich sogar die Jungs haben schminken lassen. Bei einigen der Schüler konnte man die Unzufriedenheit auf dem weissen Gesicht ablesen. Aber was sein muss, muss sein.
Nach langem Hin und Her und nach einem reichhaltigen Mittagessen fing die Aufführung an. Es wurden round about 15 Tänze aufgeführt. Es sieht sehr beeindruckend aus, wenn alle 15 – 100 Tänzer synchron die, lang eingeübten, Bewegungen ausführen.
Mir persönlich, hat das Dragonspiel am meisten gefallen. Die runden und überfließenden Bewegungen des 20 Meter langen Drachens und die Trommeln im Hintergrund fand ich wirklich atemberaubend und was noch dazu kommt, es war etwas was den Schülern viel Zeit, Kraft und Energie gekostet hat.
Überhaupt können die Schüler stolz auf ihre Leistungen sein und dieses Erfolgserlebnis ausleben.
Unter anderem waren wir auch irgendwann mal an der Reihe. Die Aufregung war groß, aber was sein muss, muss sein. Also sind wir und unsere Backgroundtänzer, eine Kuh, ein Hahn, ein Schaf, ein Schweinchen und eine Ente, raus in die Menge und haben mit unserem „Old Macdonald had a farm“ Song die Bühne gerockt. Also im Nachhinein war alles halb so schlimm. Das Hauptziel, dass nicht nur wir, sondern auch die Zuschauer Spaß haben, wurde erreicht. Zumindest unsere very important person, unsere deutschen Kollegen, aus dem VIP- Bereich, hatten sichtbar Spaß.
Zum Ende der Programmveranstaltung sollten die einzelnen Klassen ihren einstudierten Song im Chor vorführen. Einige der Schüler schleppten uns mit auf die Bühne. Somit blieb uns keine andere Wahl als zu versuchen das Beste daraus zumachen und mitzusingen bzw. die Lippen passend zum Gesang zu bewegen. Glücklicherweise war es schon dunkel, so dass wir die Reaktionen der Zuschauer nicht mehr sehen konnten. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass man dank der grellen Bühnenbeleuchtung uns sehr gut erkennen konnte. Es hat alles seine Vor-und Nachteile.

Die großen goldenen Säulen vor den großen Eingangstoren, links und rechts bewacht von den goldenen Löwen.
Auf dem riesigen Er Hai Lake sieht man ab und an Chinesen, die versuchen ihr beladenes Boot auf das andere Ufer zu paddeln.
Bereits auf dem Weg zur Spitze des Cang Shang Mountain mit der Seilbahn, weiß man, dass einen dort oben eine unvergessliche Sicht erwartet. Der Berg ist gewaltig und die Natur ist mit Nichts zu vergleichen. Dort angekommen gehen gut ausgelegte Fußwege links und rechts um den Berg herum.
Auf diesen Wegen gibt es immer wieder neue Aussichtspunkte, dessen Besonderheit man in Worte gar nicht fassen kann. Es ist vielleicht der Abhang, der das Kribbeln im Bauch auslöst, oder doch vielleicht, die weite Sicht auf ganz Dali City, oder doch vielleicht das Spiel des Schattens und der Sonne, das man entlang des Berges beobachten kann, oder doch vielleicht der frische Wind und das Rauschen des Wasserfalls und das Zwitschern der Vögel und die Stille, die so gegensätzlich zu den Menschenmengen in der Großstadt sind, die einen diese besondere innere Ruhe vermitteln, dass man in diesem Moment einfach zufrieden und glücklich ist.
Am späten Nachmittag haben wir die letzte Bahn genommen, um wieder in die Stadt zu kommen.
Nach einem wieder Mal köstlichem Essen und einem Schaufensterbummel sind wir zum Hotel zurückgekehrt.
Wir haben uns die Erfahrung nicht nehmen lassen und sind abends mit dem Schlafbus nach Hause gefahren. Und ich kann nur sagen, es war eine Erfahrung wert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen